Beginn vom Highlight unseres Urlaubs.
Der Flug nach Lady Elliot. Man haben wir uns viele Gedanken gemacht. Ich wollte so gerne neben dem Piloten sitzen. Gepäck war nur 10kg erlaubt. Aber mein Fotorucksack wog schon mehr als 12kg. Dann mußte unbedingt mein Stativ mit. Aber es paßte nicht in die Tasche und erst recht nicht in den Fotorucksack. Also einzelnd aufgeben. Aber das ist normalerweise nicht erlaubt. Div. offene Fragezeichen.
Natürlich waren wir super rechtzeitig am Flughafen. Wir mußten ja noch gucken, wo der Parkplatz für die Langzeitparker ist. Wie weit weg ist es wohl vom Terminal? Weitere Fragen.
Aber nun war es endlich so weit. Es sollten all die Antworten auf uns warten und sie waren anders als wir sie uns vorgestellt hatten…
Die Größe des Terminals und des Parkplatzes entsprach etwa eines Lidl-Marktes nur, dass wir durch drei Schranken mit unserem Fahrzeug mußten. Also kein Grund zu spät einzuchecken…
Nun hieß es warten, denn Check-In war nur 30 min vor Abflug. Als Deutscher habe ich dann die Schlange eröffnet, denn ich wollte ja der erste sein, der fragt, ob er auf dem Copilotensitz darf.
Okay, am Counter steht noch einmal deutlich der Hinweis, dass max. (maximal) 10kg erlaubt seien. Die Bodenkraft kam dann zum Schalter, Name gesagt, Name auf der Liste gefunden. Welches Gepäck haben sie zum Abgeben? Kerstins Tasche aufs Band gestellt. Gewogen, okay. Hände wurden nasser. Weiteres Gepäck? Ja, ich habe da so ein Rucksack, aber mit hooooochwertiger Fotoausrüstung, das würde ich gerne als Handgepäck nehmen. Okay. Wie jetzt? Okay? Fragende Augen? Nein, lieber jetzt schnell umdrehen, bevor sie es zurück nimmt. Da fällt mein Blick auf das Stativ.
Ich habe da noch so ein Stativ. Kann ich das auch mit in die Kabine nehmen? Nein, dass muß aufgeben werden. Puh 🙂 Okay, grins. Stativ ist auch dabei. 🙂
Wir gehen weiter und geben unseren Platz frei. Sch… ich wollte doch eine Frage los werden. Wieder in Richtung des Schalters fragend gestellt. Jahhhhhhhh ???
Kam es vom Bodenpersonal. Ich hätte da noch so eine Frage. Jahhhhhhhh. Ich hätte gehört man könnte neben dem Piloten auch sitzen. Wäre der Platz noch frei?
Das muss der Pilot entscheiden. Kam kurz die Antwort. Warten… Weiterhin Daumen drücken.
Da kam dann auch die Maschine an. Okay, recht übersichtlich für die vielen Personen die auf den einzigen zeitnahen Flug warteten.
Wieder durchzählen, wir hatten etwas von 9er und 13er Maschinen gelesen. Das paßte aber nicht…
Ups. Die ersten Personen waren schon im Abflugbereich, aber der Check-In war noch gar nicht in Betrieb. Den werden wir an diesem Tag auch nicht kennenlernen…
Nun geht es zu Fuss zur Maschine. Leider in der Mitte der Gruppe, kein strategisch guter Platz. Dann kam die Überraschung. Ein Mädel knapp über zwanzig (Kerstin sagt Ende zwanzig) fliegt uns nach Lady Elliot. Wann soll ich die Frage noch einmal nach dem Sitz auf dem Copilotenplatz stellen? Das ergibt sich gerade, denn sie wird schon gestellt. Da sagt die Pilotin, ja, man kann dort sitzen, aber es hat schon jemand gefragt. Ich melde mich mit einem breiten Grinsen, dass ich es gewesen sei.
Mein Blick geht zum Copilotenplatz. Und da war nicht wirklich viel Platz aufgrund der ganzen Instrumente, des Steuerrades und der Bodenpedale. Nehmen sie schon einmal Platz.
Die Tür ist keine wirkliche Tür sondern mehr ein Öffnung und ich habe das Gefühl mich durch einen DIN A4 großen Schacht zu quetschen. Jetzt noch alle Gurte des 5-Punkt-Gurtes finden. Gefunden. Knie angezogen. Bequem ist etwas anderes. Aber für die 40 min hilft mir mein Adrenalin über die Situation weiter.
Doch in dieser Position hätten wir nur gradeaus fliegen können. Die Pilotin probiert die Funktion des Steuerhebels aus. Grunzt etwas und ich sehe sie wieder als sie durch die DIN A4 große Öffnung schaut. In einem zu schnellen Englisch für mich will sie mir erklären, dass ich den Sitz nach hinten stellen soll. Ich fummel aber nur verlegen an meinen Gurten. Fünf ja, fünf murmel ich. Dann begreife ich, was sie möchte, aber leider sind die Kniescheiben der Person, die auch auf diesen Platz wollte, und jetzt direkt hinter mir sitzt, im Weg.
Wir müssen noch einmal die Plätzetauschen, sagt sie. Das ist genauso schwer wie diese Geduldspiele, wo man 14 von 15 kleinen Quadraten verschiebt um sie in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Okay, die kleine Japanerin muss daran glauben und darf hinter mir sitzen. „Und der Herr bitte nach Hinten.“ Grins.
Dann geht alles ganz schnell und wir sind schon in der Luft. Ein Traum geht in Erfüllung 🙂
Nach kurzweiligen 40 min ist dann schon Lady Elliot zu sehen:
Wie ich aus dem Flugzeug gekommen bin will ich hier lieber nicht schildern. Elegant ist etwas anderes…
Aber was wir dann auf Lady Elliot erlebt haben ist unglaublich, aber davon mehr im nächsten Post.